Willi Hess - "Tachismus"
Mit diesem Begriff bezeichnet man den aus dem Unbewussten heraus,
jenseits des Rationalen erfolgenden Auftrag von Farbe auch in Flecken
auf dem Malgrund.
Dem Kraft ausstrahlenden, aber auch erfordernden spontanen Charakter
dieser Malerei verpflichtet fühlt sich auch Willi Hess.
Vielmehr sucht der 1936 in Raumbach (Kreis Bad Kreuznach) geborene
Künstler in seiner Malerei Strukturen und Formen, Kontraste und
expressive Kompositionen, und findet – im scheinbaren Kontrast zur Kraft
und Dynamik des Pinselstrichs durchaus sensible und anrührende
Farbzusammenstellungen, die andeuten, dass es nicht nur um Materialität
der Farbe, sondern auch um Materialität des Lichts geht.
Ein Konzept, das das Informel (zu dem der Tachisme gehört), abgelehnt
hätte, aber dadurch natürlich ein sehr individueller und unabhängig von
den ursprünglichen Einflüssen der Vorbilder machender Standpunkt des
Künstlers.
"Es ist", wie Dr. Beate Reifenscheid-Ronnisch, Direktorin des
Ludwig-Museums Koblenz seine Arbeiten beschrieb, "dieses scheinbar
lustvolle Schwelgen in Farbstimmungen...".
Es ist aber meines Erachtens viel mehr als bloß das Schwelgen – es ist –
und da trifft er sich mit den Absichten Klaus Boekhoffs - das Suchen
nach den Orten des Lichts.
Mathias Beck
Galerist - Homburg/Saar
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